Gent wird erste Europäische Hauptstadt des Fairen und Ethischen Handels
EU-Handelskommissarin Malmström konnte heute die belgische Stadt Gent beglückwünschen, erste Siegerin in dem neuen europäischen Städtewettbewerb geworden zu sein. Die Kommissarin hatte eine Initiative des Europäischen Parlaments und des Ausschusses der Regionen aufgegriffen und den Preis auch gegen Widerstände durchgesetzt. Das Ergebnis kommentiert Helmut Scholz, Mitglied der Jury für das Europaparlament:
“Ich gratuliere Gent zum verdienten Gewinn dieser Auszeichnung. Die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger engagieren sich wirklich seit Jahren konsequent und erfolgreich, fairen Handel auf allen Ebenen zu fördern und im Alltag zu verwirklichen.“
Als Preis erhält Gent die Förderung für ein Kooperationsprojekt mit einer Partnerstadt in einem Entwicklungsland in Höhe von 100.000 Euro und fachliche Unterstützung. Die Stadt darf ihren Ehrentitel ein Jahr lang tragen, bis ein neuer Preisträger ermittelt wird.
19 Städte hatten sich um die erstmals vergebene Auszeichnung beworben, von denen sieben nach Prüfung durch Experten und Expertinnen ins Finale der Jury-Auswahl kamen. Durchsetzen konnte sich Gent gegen Dortmund, Madrid, Malmö, Lyon, Saarbrücken, und Vitoria-Gasteiz.
„Wir hatten es als Jury wirklich nicht leicht, zwischen den guten Bewerbungen auszuwählen. So haben wir uns entscheiden, auch Sonderpreise zu vergeben“, erläutert Scholz
Saarbrücken erhielt eine Auszeichnung für das beste Konzept, fairen Handel in den öffentlichen Ausschreibungen zu verwirklichen. Dortmund wurde für sein Programm, den Ansatz des fairen Handels bereits in Kindergärten zu vermitteln, mit der Auszeichnung für den besten Bildungsansatz gewürdigt.
„Die lokale Ebene ist von entscheidender Bedeutung, um fairen Handel in unseren Alltag zu bringen“, betont Helmut Scholz, der im Anschluss an die Preisverleihung eine damit verbundene Konferenz im Gebäude des Ausschusses der Regionen eröffnet, bei der heute und morgen Stadtverwaltungen und Fair Trade Organisationen im Zusammenhang mit dem Preis eine neue, weiterführende Netzwerkarbeit begründen. Ich würde mir wünschen, gerade auch aus den ostdeutschen Bundesländern im nächsten Jahr starke Bewerbungen um diese europäische Auszeichnungen zu sehen“, kommentierte Helmut Scholz abschließend, der Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu seinen Wahlkreisen zählt.
Fotos: H. Scholz
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